(K)ein Ferienparadies

Im Norden Dänemarks, in der Nähe von Rødhus, gibt es ein Feriencenter, das seine besten Zeiten schon hinter sich gelassen hat. Neben einem noch in Betrieb befindlichen Bungalowpark gibt es andere Einrichtungen, die verlassen, und dem Verfall überlassen werden. Man meint, der Zeit bei ihrem Werk zusehen zu können, und die Natur beginnt schon, den Ort zurück zu erobern. Auf Spiel- und Tennisplätzen wächst das Gras, andere Orte sind mit Planen abgedeckt, ein Trampolin wird vom Wind zerzaust.

Volleyballfeld
Hier spielt sich nichts mehr ab
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Das – ehemalige – Schwimmbad gleicht einem Tümpel. Aus irgendeinem, jetzt nicht mehr nachzuvollziehenden, Grund wurde das Wasser mit Folien abgedeckt, statt es einfach abzulassen. Die Sonne kann die Algen mit viel Energie versorgen, nur die Pflanzen in den Rabatten sind schon lange verdorrt.

Schwimmbad 1
Das Wasser wurde abgedeckt
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Die weiteren Gebäude sehen nicht besser aus. Mauern fangen an, in sich zusammen zu fallen, Holz verwittert, Eisen rostet. Die Ferienhäuser sind, ganz untypisch für Dänemark, kleine weiss getünchte Würfelbungalows, die, ungeachtet des sie umgebenden Verfalls, noch bewohnt, gepflegt und vermietet werden. Das dazugehörige Feriencenter ist – wie man sehen kann – dauerhaft geschlossen. Lediglich manche Freizeiträume werden wohl noch benutzt. Die Rezeption ist verlassen, und eine französische Touristenfamilie, die mir dort begegnet ist, hat leicht verzweifelt nach einer Möglichkeit gesucht, an den Schlüssel ihres angemieteten Bungalows zu kommen. Vermutlich werden sie ihn, wiederum Dänemark-typisch, bei einem nahe gelegenen Kaufmann, oder vielleicht sogar dem benachbarten Campingplatz abgeholt haben.

Vasen
Verdorrte Schönheit
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Es macht Spaß, auf dem  verlassenen Gelände herum zu spazieren, den Verfall zu bestaunen, um dann, nach einer kurzen Wanderung durch die dahinter liegenden Dünen, ans blaue Meer und den schönen gepflegten Strand zu gelangen.

Bachlauf in den Dünen
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Wer eine günstige Unterkunft für einen strandnahen Urlaub sucht, könnte das durchaus in Erwägung ziehen. Lediglich der östlich gelegene lange Zaun mit Stacheldrahtkrone macht etwas stutzig, weisen einen doch die Warnschilder mit Soldaten darauf hin, dass sich dahinter ein militärisches Übungsgelände befindet. Ob das vielleicht der Grund für den mangelnden kommerziellen Erfolg der Anlage ist? Die Lage ist nämlich sehr schön? Oder ist es am Ende nur ein Steuerabschreibungsmodell? Wer weiß…

 

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